Kategorie Archive: Terminologie

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17. September 2011

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Die Dreifaltigkeit des Karate

Heute soll einmal die große Dreifaltigkeit des Karate genauer betrachtet werden. Nein, es geht nicht um Kihon – Kata – Kumite, es geht um das Prinzip der Vereinigung von Shin, Gi und Tai. Was genau ist darunter zu verstehen? Eine Betrachtung der einzelnen Elemente dieser Trinität gibt genaueren Aufschluss darüber.

心 – Shin (Kokoro) – Herz, Geist, Stimmung, Seele
技 – Gi (Waza) – Technik, Fähigkeit
体 – Tai (Karada) – Körper, Gesundheit

Auch für Funakoshi Gichin hatte Karate drei bedeutende Aspekte. Er sah Karate als eine Form der Körperertüchtigung, betonte seinen Wert als Methode des Selbstschutzes und propagierte Karate als sehr wertvoll, hinsichtlich der charakterlichen Entwicklung, als Übung für den Geist. Weiterlesen

12. Juni 2011

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Das Konzept des Kime

Eines der bekanntesten Konzepte und gleichzeitig auch eines der am meisten missverstandenen im Karate ist das Konzept des Kime. Oft als Fokus oder Brennpunkt begriffen, wird versucht dies mit dem Einrasten einer Technik zu erklären. Dieses abrupte Abstoppen einer Technik soll dafür sorgen, dass beim Gegenüber so eine Art Schockeffekt auftritt. Aber mal ehrlich. So lange nur in die Luft geschlagen wird, mag diese Erklärung vielleicht Sinn machen, aber sobald eine Technik mit dieser Auffassung von Kime auf einen echten Widerstand trifft, werden viele merken, dass eine solche Technik relativ kraftlos ist. Mir ist es jedenfalls so ergangen. Das bewusste Ausbremsen der Technik kurz vor dem Aufprall hat natürlich eine negative Wirkung auf die Krafterzeugung bei einem Schlag.

Harada Mitsusuke, einer der wenigen noch lebenden Meister, die unter Funakoshi Gichin und seinem dritten Sohn Funakoshi Yoshitaka lernten, wurde in einem Interview zum Thema Kime befragt. Weiterlesen

25. April 2011

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Würfe im Karate

Leider wird vom Großteil der Karateka nur das Schlagen, Stoßen, Treten und Annehmen (Blocken) geübt. Für den Wettkampf ist sogar nicht einmal das notwendig. Karate selbst ist, in meinen Augen, eine komplette waffenlose Kampfkunst, die eben nicht nur aus Schlagen, Treten und Blocken besteht.

Funakoshi Gichin hielt in seinem Buch „Karate Dō Kyōhan“ folgendes fest.

Schlagen, Stoßen und Treten sind nicht die einzigen Methoden im Karate. Wurftechniken und das Drücken gegen die Gelenke sind ebenfalls ein Bestandteil. […] Man sollte immer daran denken, dass, obwohl das Wesentliche des Karate aus einem einzigen Stoß oder Tritt besteht und man sich niemals von einem Gegner greifen lassen sollte oder sich auf eine Rangelei mit ihm einlassen sollte, man vorsichtig sein und nicht dadurch verlieren sollte, weil man Bedenken hat, einen Wurf anzubringen oder den Gegner in einen Haltegriff zu nehmen. […] All diese Techniken sollten in Bezug auf die grundlegenden Kata studiert werden.

Vielen ist diese Seite des Karate leider nicht bekannt. Selbst unter denjenigen, denen dieser Fakt bekannt ist, trainiert nur ein Bruchteil Würfe, Hebel und so weiter. Auch wenn der primäre Fokus im Karate nicht bei den Würfen liegt, sollten diese Fähigkeiten durchaus ausgebildet werden, um ein entsprechend vielseitiges Arsenal an Möglichkeiten einsetzen zu können, für den Fall der Fälle. Würfe waren von jeher Bestandteil des Karate. Hierzu gibt es sogar recht frühzeitige Augenzeugenberichte.

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20. Februar 2011

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Das traditionelle Dōjō

Beim Betreten eines Dōjō verlangt es die Etikette, dass man sich in Richtung der Vorderseite verbeugt. Aber wieso ist das so. Hierbei hilft ein genauerer Blick auf den klassischen Aufbau eines Dōjō. Es handelt sich in der Regel um einen Raum unterschiedlichster Ausmaße. Prinzipiell ist ein Dōjō allerdings ein Ort, wo einer Dō-Disziplin nachgegangen wird. Dies kann selbstverständlich auch draußen im Freien sein.

道場 – Dōjō – der Ort des Weges

Werfen wir nun einen genaueren Blick auf das traditionelle Dōjō. Weiterlesen

5. Februar 2011

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Karate Weisheiten

Japaner lieben Sprichwörter. Es gibt eine ganze Menge solcher Weisheiten, die aus lediglich vier Zeichen (Kanji) bestehen und als Yojijukugo (四字熟語) bezeichnet werden. Auch direkt auf das Karate bezogene Yojijukugo existieren. Andere wiederum existierten schon vorher und wurden herangezogen, um einen tieferen Einblick in die Kunst des Karate zu ermöglichen. In diesem Artikel werde ich sieben solcher Vier-Zeichen-(Karate)-Weisheiten vorstellen.

Und los geht’s:

1. „On Ko Chi Shin“ (温古知新). Dies ist eines der bekannteren Yojijukugo und bedeutet soviel wie „aus der Vergangenheit zu lernen, um neue Ideen/Einsichten zu erhalten“. Es ist wichtig die geschichtliche Entwicklung nachzuvollziehen, um verstehen zu können warum heutzutage die Dinge sind, wie sie sind.
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