9. Januar 2012

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Shōtōkan oder Shōtōkan?

Nachdem ich meine Prüfung zum Shodan erfolgreich abgelegt hatte, beschloss ich, dass mein Gürtel, den ich von nun an tragen wollte, schön bestickt werden sollte. Also suchte ich mir im Internet einen entsprechenden Anbieter und fragte diesen nach den Kosten für die Bestickung. Dieser machte mir das Angebot, dass wenn ich die zu stickenden Zeichen liefere, die ganze Sache nochmal etwas günstiger werden wird. Also gesagt getan und der Bestellung meine gewünschten Schriftzeichen beigefügt.

Ich wollte beide Gürtelenden bestickt haben. Ein Ende sollte mit meinem Namen in Katakana verziert werden und auf die andere Seite sollte Shōtōkan Ryū Karate Dō in Kanji aufgebracht werden. Also schickte ich wie erwähnt meinen Namen in Katakana und folgende Kanji mit.

松濤館流空手道

Nach einigen Wochen war der Gürtel bestickt und kam als Päckchen mit der Post bei mir zu Hause an. Voller Freude packte ich den Gürtel aus, bewunderte ihn und musterte die Bestickung. An und für sich ist es ein sehr schöner Gürtel geworden. Es gibt allerdings leider einen Hacken. Shōtōkan wurde falsch auf meinen Gürtel gestickt. Es wurden nicht die Kanji verwendet, die ich der Bestellung beigefügt hatte. Weiterlesen

6. Dezember 2011

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Die 11 Errungenschaften des Shō Shin

Um die Entwicklung des Karate nachzuvollziehen ist der Blick in die Geschichte unerlässlich. Geographische, politische, soziale und kulturelle Hintergründe sollten ebenso berücksichtigt werden. Im Königreich Ryūkyū wurde all dies in den so genannten „Omoro Sōshi (おもろさうし)“ in Form von Versen und Gedichten festgehalten. Diese Aufzeichnungen bieten einen exzellenten Einblick und dienen als Fenster in eine andere Zeit. Gleichzeitig kann auch hierbei mit dem ein oder anderen Karate-Mythos aufgeräumt werden.

In diesem Artikel soll es um ein 1509 errichtetes Denkmal gehen. Dieses wurde zu Ehren des Königs Shō Shin errichtet und huldigt seinen Verdiensten. Um das alles einordnen zu können, erfolgt zunächst ein ganz kurzer geschichtlicher Abriss. Weiterlesen

10. Oktober 2011

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Funakoshis Einteilung der Kata

Bei dem Versuch die vielen Kata des Karate zu kategorisieren entstanden mehrere Modelle. Bekanntere Formen dieser Kategorisierung sind die Kategorisierung anhand des Fortschritts eines Karateka in Kata für Anfänger und Fortgeschrittene sowie die Einteilung nach Shōrin Ryū und Shōrei Ryū. Letztendlich sind alle Formen der Kategorisierung in meinen Augen problematisch.

Bei der Einteilung der Kata in Kata für Anfänger und Kata für Fortgeschrittene fallen heutzutage Kata in die letztere Kategorie, die allerdings in der Vergangenheit dafür verwendet wurden Anfänger in das Karate einzuführen. Die Naihanchi-Gata (Tekki), die Rōhai-Gata (Meikyō) und die Seishan (Hangetsu) seien hier mal als Beispiele genannt.

Auch die Einteilung der Kata in  Shōrin Ryū und Shōrei Ryū entbehrt nicht einer gewissen Problematik. Weiterlesen

17. September 2011

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Die Dreifaltigkeit des Karate

Heute soll einmal die große Dreifaltigkeit des Karate genauer betrachtet werden. Nein, es geht nicht um Kihon – Kata – Kumite, es geht um das Prinzip der Vereinigung von Shin, Gi und Tai. Was genau ist darunter zu verstehen? Eine Betrachtung der einzelnen Elemente dieser Trinität gibt genaueren Aufschluss darüber.

心 – Shin (Kokoro) – Herz, Geist, Stimmung, Seele
技 – Gi (Waza) – Technik, Fähigkeit
体 – Tai (Karada) – Körper, Gesundheit

Auch für Funakoshi Gichin hatte Karate drei bedeutende Aspekte. Er sah Karate als eine Form der Körperertüchtigung, betonte seinen Wert als Methode des Selbstschutzes und propagierte Karate als sehr wertvoll, hinsichtlich der charakterlichen Entwicklung, als Übung für den Geist. Weiterlesen

14. Juli 2011

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Karate und Charakterschulung

Funakoshi Gichin hatte eine Vision. Er wollte sein geliebtes Karate dazu nutzen, bessere Menschen zu schaffen und bei der Erziehung junger Menschen einen wichtigen Beitrag leisten. Die Ausübenden der Kunst oder des Sportes des Karate behaupten gern, dass das Training im Karate nicht nur den Körper, sondern auch den Charakter formt. Auch von Funakoshis Lehrer, Asato Ankō, sind ähnliche Aussagen überliefert. Im Jahre 1914 wurde ein dreiteiliger Artikel unter dem Titel „Okinawa no Bugi – Kampftechniken aus Okinawa“ in der Zeitschrift „Ryūkyū Shinpō“ veröffentlicht. Hierbei handelt es sich um ein Interview, dass Funakoshi mit seinem Lehrer Asato wohl im Jahre 1902 führte. Hier kann unter anderem folgendes nachgelesen werden. Weiterlesen