Kategorie Archive: Missverstanden

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12. Juni 2011

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Das Konzept des Kime

Eines der bekanntesten Konzepte und gleichzeitig auch eines der am meisten missverstandenen im Karate ist das Konzept des Kime. Oft als Fokus oder Brennpunkt begriffen, wird versucht dies mit dem Einrasten einer Technik zu erklären. Dieses abrupte Abstoppen einer Technik soll dafür sorgen, dass beim Gegenüber so eine Art Schockeffekt auftritt. Aber mal ehrlich. So lange nur in die Luft geschlagen wird, mag diese Erklärung vielleicht Sinn machen, aber sobald eine Technik mit dieser Auffassung von Kime auf einen echten Widerstand trifft, werden viele merken, dass eine solche Technik relativ kraftlos ist. Mir ist es jedenfalls so ergangen. Das bewusste Ausbremsen der Technik kurz vor dem Aufprall hat natürlich eine negative Wirkung auf die Krafterzeugung bei einem Schlag.

Harada Mitsusuke, einer der wenigen noch lebenden Meister, die unter Funakoshi Gichin und seinem dritten Sohn Funakoshi Yoshitaka lernten, wurde in einem Interview zum Thema Kime befragt. Weiterlesen

17. Mai 2011

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Bitte nicht nachmachen!!!

Ich bin geschockt. Ich wusste erst nicht ob ich lachen oder weinen muss. Das Lachen wäre mir kurzerhand wahrscheinlich vergangen. Das Weinen hab ich mir verkniffen, also habe ich mich dafür entschieden, geschockt zu sein. Nichts ahnend habe ich gerade, vom Training kommend, noch mal meine gängigen Anlaufstellen für Karateinformationen im Internet angesteuert und bin dabei auf dies hier gestoßen. Ich möchte wirklich niemandem zu Nahe treten, aber was in aller Welt ist denn bitte das?

Ich gehe davon aus, dass sich so mancher Karatepionier aus der „guten alten Zeit“ im Grabe umdrehen würde, müsste er Zeuge dieser Veranstaltung werden. Wie gesagt, fassungslos überlasse ich, mit dem Hintergedanken es vielleicht doch lieber nicht an die so genannte Glocke zu hängen, das Feld dem geneigten Leser dieses Artikels, sich selbst ein Urteil zu bilden.

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20. Januar 2011

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Kuro Obi – Die Bedeutung des Schwarzgurtes

Vor einer Weile wurde ich nach dem Training wieder einmal von einem meiner neuen Karatestudenten gefragt, wie lange es ungefähr dauert, bis man denn den schwarzen Gürtel erreicht. Wie jedes mal, wenn mir diese Frage gestellt wird, sah ich mich gezwungen etwas weiter auszuholen, in der Hoffnung eine befriedigende Antwort geben zu können. Der Kuro Obi (黒帯), also der schwarze Gürtel, ist für viele Neulinge anscheinend der heilige Gral. Es ist das angestrebte Ziel, welches jeder einmal erreichen möchte und wenn ich ehrlich bin, ging es mir damals, als ich mit dem Karate anfing, ganz genauso. Aber was kommt danach? Was passiert, wenn man den Schwarzgurt erstmal erreicht hat? Für viele endet der Weg hier anscheinend.
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5. Januar 2011

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Selbstschutz ≠ Selbstverteidigung

Viele Menschen beginnen mit dem Erlernen einer Kampfkunst, mit dem Ziel sich besser und vor allem selber vor den Gefahren dieser Welt  schützen zu können. Doch muss man viele Jahre harten Trainings auf sich nehmen, nur um sich besser schützen zu können? Ich denke dem ist nicht so. Prinzipiell kann man sich als sicher vor einer Gefahr betrachten, wenn man so weit wie möglich von dieser entfernt ist. Wikipedia definiert Selbstschutz wie folgt:

Unter Selbstschutz werden alle Maßnahmen verstanden, die dazu führen, sich bedrohlichen Situationen gar nicht erst auszusetzen bzw. einen gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff im Sinne einer Notwehr von sich abzuwenden, siehe auch Selbstverteidigung.

Ein allgemeines Missverständnis ist, dass Selbstschutz mit dem Kämpfen gleichgesetzt wird. Es gibt einen Unterschied zwischen Selbstschutz und Selbstverteidigung. Weiterlesen

15. November 2010

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Bassai und Festung stürmen?

Da sich die genaue Überlieferung des Karate problematisch gestaltete, auf Grund der Tatsache, dass die Weitergabe von Wissen zum größten Teil mündlich erfolgte und auf Grund von fehlenden schriftlichen Dokumenten, entstanden auch Probleme beim Schreiben der Katanamen. Da Karate auf Okinawa als Symbiose der einheimischen Kampfkünste und chinesischen Einflüssen entstand, sind die Namen der heutigen Kata wahrscheinlich chinesischen Ursprungs oder entstammen der okinawanischen Sprache, dem Uchinaaguchi. Sofern die alten Meister auf Okinawa vielleicht doch einmal den Namen einer Kata aufschrieben, verwendeten sie die chinesischen Schriftzeichen dazu. Diese Annahme basiert auf der Tatsache, dass China und das Königreich Ryūkyū (Okinawa) einen recht regen Handels- und Kulturaustausch betrieben. Des Weiteren bekleidete ein Großteil der damaligen Tōde (Karate) Meister hohe Ämter im Palast von Shuri und es kann davon ausgegangen werden, dass sie somit wohl des Schreibens mächtig waren.
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