22. Juni 2011

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Sakugawa und das Dōjōkun

Sehr häufig wird zum Thema Dōjōkun eine große Menge Unsinn verbreitet. Da sich viele Vereine, Dōjō oder anderweitig Karateinteressierte/ -betreibende häufig des deutschen Wikipediaartikels bedienen, um sich zu diesem Thema zu informieren, soll dieser als Referenz dienen, um den hier verzapften Quatsch in diesem Artikel einmal zu entlarven.

Punkt 1. Im Wikipediaartikel wird behauptet, dass die Regeln des Dōjōkun die Verhaltensregeln des Budō seien.

Punkt 2. Im Wikipediaartikel wird behauptet, dass die Regeln des Dōjōkun wohl unter anderem von Sakugawa Kanga überliefert und verbreitet wurden.

Punkt 3. Im Wikipediaartikel wird behauptet, dass man dem Dōjōkun noch immer in traditionell-orientierten Kampfkunstschulen begegnet. Weiterlesen

12. Juni 2011

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Das Konzept des Kime

Eines der bekanntesten Konzepte und gleichzeitig auch eines der am meisten missverstandenen im Karate ist das Konzept des Kime. Oft als Fokus oder Brennpunkt begriffen, wird versucht dies mit dem Einrasten einer Technik zu erklären. Dieses abrupte Abstoppen einer Technik soll dafür sorgen, dass beim Gegenüber so eine Art Schockeffekt auftritt. Aber mal ehrlich. So lange nur in die Luft geschlagen wird, mag diese Erklärung vielleicht Sinn machen, aber sobald eine Technik mit dieser Auffassung von Kime auf einen echten Widerstand trifft, werden viele merken, dass eine solche Technik relativ kraftlos ist. Mir ist es jedenfalls so ergangen. Das bewusste Ausbremsen der Technik kurz vor dem Aufprall hat natürlich eine negative Wirkung auf die Krafterzeugung bei einem Schlag.

Harada Mitsusuke, einer der wenigen noch lebenden Meister, die unter Funakoshi Gichin und seinem dritten Sohn Funakoshi Yoshitaka lernten, wurde in einem Interview zum Thema Kime befragt. Weiterlesen

17. Mai 2011

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Bitte nicht nachmachen!!!

Ich bin geschockt. Ich wusste erst nicht ob ich lachen oder weinen muss. Das Lachen wäre mir kurzerhand wahrscheinlich vergangen. Das Weinen hab ich mir verkniffen, also habe ich mich dafür entschieden, geschockt zu sein. Nichts ahnend habe ich gerade, vom Training kommend, noch mal meine gängigen Anlaufstellen für Karateinformationen im Internet angesteuert und bin dabei auf dies hier gestoßen. Ich möchte wirklich niemandem zu Nahe treten, aber was in aller Welt ist denn bitte das?

Ich gehe davon aus, dass sich so mancher Karatepionier aus der „guten alten Zeit“ im Grabe umdrehen würde, müsste er Zeuge dieser Veranstaltung werden. Wie gesagt, fassungslos überlasse ich, mit dem Hintergedanken es vielleicht doch lieber nicht an die so genannte Glocke zu hängen, das Feld dem geneigten Leser dieses Artikels, sich selbst ein Urteil zu bilden.

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15. Mai 2011

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Funakoshis Grundsätze zum Training

Vor kurzem wurde ich beim Training Zeuge, wie eine Diskussion bzgl. der richtigen Ausführung einer Grundstellung entbrannte und zwar zwischen einem Dōjōmitglied und dem Lehrer. Hierbei fiel mir die Art und Weise wie dieses Mitglied agierte negativ auf. Da die Diskussion während des Trainings entbrannte, stahl diese dem Lehrer und den anderen etwas Zeit. Anstatt die Sache nach dem Training noch mal unter vier Augen zu klären, entflammte sich die Diskussion einige Tage später erneut, via Rundmail, so dass alle Dōjōmitglieder etwas davon hatten. Es wurde unter anderem auch das Argument angeführt, dass es vor 20 Jahren mal so gelernt wurde und es deshalb richtig sei. Lange Rede kurzer Sinn. Dieses Mitglied pochte auf seine Meinung über die Ausführung der Grundstellung, die leider nicht korrekt ist und war nicht mit guten Argumenten zu überzeugen.

Warum schreibe ich darüber? Ich komme später noch einmal darauf zurück.
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25. April 2011

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Würfe im Karate

Leider wird vom Großteil der Karateka nur das Schlagen, Stoßen, Treten und Annehmen (Blocken) geübt. Für den Wettkampf ist sogar nicht einmal das notwendig. Karate selbst ist, in meinen Augen, eine komplette waffenlose Kampfkunst, die eben nicht nur aus Schlagen, Treten und Blocken besteht.

Funakoshi Gichin hielt in seinem Buch „Karate Dō Kyōhan“ folgendes fest.

Schlagen, Stoßen und Treten sind nicht die einzigen Methoden im Karate. Wurftechniken und das Drücken gegen die Gelenke sind ebenfalls ein Bestandteil. […] Man sollte immer daran denken, dass, obwohl das Wesentliche des Karate aus einem einzigen Stoß oder Tritt besteht und man sich niemals von einem Gegner greifen lassen sollte oder sich auf eine Rangelei mit ihm einlassen sollte, man vorsichtig sein und nicht dadurch verlieren sollte, weil man Bedenken hat, einen Wurf anzubringen oder den Gegner in einen Haltegriff zu nehmen. […] All diese Techniken sollten in Bezug auf die grundlegenden Kata studiert werden.

Vielen ist diese Seite des Karate leider nicht bekannt. Selbst unter denjenigen, denen dieser Fakt bekannt ist, trainiert nur ein Bruchteil Würfe, Hebel und so weiter. Auch wenn der primäre Fokus im Karate nicht bei den Würfen liegt, sollten diese Fähigkeiten durchaus ausgebildet werden, um ein entsprechend vielseitiges Arsenal an Möglichkeiten einsetzen zu können, für den Fall der Fälle. Würfe waren von jeher Bestandteil des Karate. Hierzu gibt es sogar recht frühzeitige Augenzeugenberichte.

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